Ich gehe täglich je 25 Minuten morgens von zu Hause zur Bushaltestelle und abends wieder zurück. Dabei höre ich – ausser, wenn ich jemandem begegne oder ein paar Worte mit Nachbarn wechsle – meist Hörbücher. In der letzten Zeit bin ich auf G.K. Chesterton gestoßen, den ich bislang nur als faszinierenden Autor von Kriminalromanen kannte. Ich höre ihn im englischen Original und bin besonders von „Orthodoxy“, „Wits and Wisdom“ und „Heretics“ sehr angetan. Heute kam mir ein Zitat unter, das er im Zusammenhang mit seiner Definition der christlichen Kardinaltugenden verfasst hat:
„Charity to the deserving poor is no charity at all, but justice. Charity needs to extend to those who do not deserve it.“
Gerade für mich als Diakon ist dieser Satz mehr als bedenkenswert: die Armen, seien sie in materieller oder spiritueller Hinsicht minder bemittelt, sind nur dann ein Ort wahrhaft tugendhaften Handelns, wenn sie es sich NICHT offensichtlich verdient haben.